Jeck – Set oder Kattfilleria`s närrische Prominenz
Die Gestalt eines Prinzen Karneval ist in Attendorn erstmals für das Jahr 1893 nachweisbar. Auf welche Weise vor der Jahrhundertwende das Amt des Prinzen vergeben wurde, lässt sich heute nicht mehr nachweisen. Selbst der Name des Prinzen Karneval 1893 ist heute nicht mehr bekannt.
In den ersten Jahren unseres Jahrhunderts bestand die Aufgabe des Prinzen vornehmlich darin, zur Karnevalszeit die Bevölkerung Attendorns aufmuntern und ihr gewisse Freiheiten zu verschreiben. 1927 setzt dann mit Herrmann Plugge die ununterbrochene Reihe der Vorkriegsprinzen ein, die nach Kölner Vorbild gebührend gefeiert wurden. Hierzu gehörte eine zünftige Prinzenproklamation, aber auch die Präsentation des Prinzen Karneval im Rahmen seines Veilchendienstagszuges.
Nach dem 2. Weltkrieg wandelten sich Bild und Aufgabenfeld des Prinzen Karneval insofern, da der Prinz nun verstärkt repräsentative Aufgaben zu erfüllen hatte. Dies äußerte sich zum Beispiel darin, dass er offiziell durch Vertreter von Rat und Verwandlung im Rathaus empfangen und die Schlüssel der Stadt symbolhaft übergeben wurden. Auch andere öffentliche Einrichtungen wurden durch den Prinzen und sein Gefolge besucht, so das Amtsgericht, die Sparkassen und die Amtsverwaltung. Fast immer hatte die Karnevalsgesellschaft frühzeitig einen Bewerber für dieses närrische Amt, sodaß hier keine Zukunftssorgen bestehen.
In jüngster Zeit ist der Terminkalender eines Prinzen Karneval gefüllt mit zahlreichen Auftritten in- und außerhalb der Stadt Attendorn. Der traditionelle Empfang im Rathaus findet heute im Rahmen einer karnevalistischen Sitzung an „Lütgen“ statt. Höhepunkte für den Prinzen sind einerseits die Prunksitzung am Großsonntag, andererseits der Veilchendienstagszug. Hierzu kommen Besuche bei der Sparkasse und Volksbank, im Altenheim, beim Kinderkarneval, in zahlreichen Gaststätten der Stadt, sowie die Teilnahme an den Prunksitzungen in Rahrbach und beim Kreiskarneval.